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Kletterausflug in den Hochschwarzwald

Mehrseillängen/Sportkletterausflug im Hochschwarzwald (05.07-08.07.19)

05.07.2019

Die Sechsköpfige Motivierte Gruppe der Bezirksgruppe Hechingen hatte eigentlich vor "Hoch hinaus zu Klettern" in Form Alpiner Mehrseillängentouren am Brüggler in der Schweiz. Doch aufgrund schlechter Wettervorhersage entschieden wir uns dann doch für die kürzere Anfahrt in den Schwarzwald. Direkt nach dem Vereinsgrillen fuhren wir mit einem Randvollen Bus nach Kirchzarten mit dem Plan einen Platz für ein "Notbiwak" zu suchen. Gegen 24 Uhr kamen wir dann bei einem Parkplatz in der Nähe der Gfällfelsen an.

Als wir etwa auf halber Höhe des Berges waren, wo wir später unseren Parklatz erreichten, wurden unsere Lachmuskeln das erste Mal auf die Probe gestellt. Vor uns tauchten im Scheinwerferlicht 2 Dachse auf und rannten vor dem Bus den Berg hoch. Als wir den Parkplatz erreichten, gingen wir mit Taschenlampen ausgerüstet auf Schlafplatzsuche, und staunten nicht schlecht als hunderte Fliegen unsere Beine anflogen. Die Erleichterung war dann groß als wir feststellten, dass Ruhe war, sobald das Licht erlosch. Nach einer Sternenklaren Nacht (dies war meine erste Biwakerfahrung) wurden wir von der Sonne geweckt. Mit Blick auf den Feldberg und Strahlendem Sonnenschein schmeckte dann der Kaffee superlecker.

Um an den Kletterfels zu kommen mussten wir den Berg wieder ein Stück runterfahren und entdeckten dann eine Absperrung wegen Baumfällarbeiten. Glücklicherweise mussten wir nicht weiterfahren, sondern konnten ein Stück zurücksetzen und dann Richtung Kletterfels absteigen.

Der Abstieg war ziemlich Steil und hatte ca. 300 Tiefenmeter. Angekommen an den Gfällfelsen entschieden wir uns für die Rhodewand, sollten dort doch Mehrseillängentouren auf uns warten. Zumindest etwas Alpinfeeling durften wir dadurch dann genießen. Michael Dietmann welcher die Tourenleitung übernahm frischte dann nochmal unsere Sicherungstechnik auf und schon konnte es losgehen.

 

Wir bewegten uns überwiegend im 4. und 5. Schwierigkeitsgrad, sodass alle viel Spaß hatten. Die vorhergesagte Regenwahrscheinlichkeit von 60% trat dann Glücklicherweise nicht ein und wir wurden von Sonne und Wolken im wechsel bei sehr Angenehmen 24 Grad verwöhnt. Nach einigen Stunden trafen wir uns alle dann weiter oben liegend bei den Birkenwänden, wo es dann noch Routen um 6. und 7. Grad gab. Nachmittags traten wir dann den Aufstieg (300hm) zum Parkplatz an wo der ein oder andere kräftig ins Schwitzen kam.

Wieder unten im Tal gingen wir dann auf den Campingplatz Kirnermarteshof und entschieden uns dafür das Zelt nicht aufzubauen. So konnten wir uns dann sogleich dem Abendessen widmen welches aus Kartoffelsalat, Gurken-Paprika Salat und Grillwürstchen bestand.

Als unser Puddingexperte Moritz uns dann mit Nachtisch verwöhnen wollte, musste er feststellen, dass er den Zucker malwieder vergessen hat. Der Campingplatzwart hatte aber genug Zucker auf Vorrat, sodass der Pudding dann doch noch gelang! Laut Wetterbericht sollte es nachts dann sehr wahrscheinlich regnen und so hielten wir schonmal nach einem Unterschlupf Ausschau. Als wir dann auf ein Bier in die Gaststätte des Campingplatzes einkehrten ging schon das erste Gewitter mit Starkregen runter. Weil später der Himmel wieder klar wurde, wollten sich Zwei Mutige erstmal unter freiem Himmel hinlegen und darauf hoffen, dass das Gewitter in der Nacht doch vorbeizieht, die anderen legten sich gleich unter ein Dach. Die zwei Mutigen mussten dann nachts unter ein Dach flüchten als es zu regnen begann.

Am Sonntag haben wir es gemütlich angehen lassen und frühstückten bei Sonnenschein und guter Laune erstmal ausgiebig. Das wir das Zelt nicht aufgebaut hatten, war dann allen recht. Wir schauten im Laufe des Vormittags mehrmals auf unsere Wetterapps und da wir am Vortag schon Glück hatten bei 60% Regenrisiko, ließen wir uns wieder nicht entmutigen und fuhren gegen 12 Uhr bei ähnlichen Bedingungen wie am Vortag an den Felsen.

 

Diesmal parkten wir am Fuß des Berges und stiegen zu den Gfällfelsen auf (280hm). Bei Angenehmen 21 Grad machte das sogar richtig Spaß. Diesmal gingen wir an den Vorderen Fels welcher Steile Wände und anspruchsvollere Kletterei bot. Es waren gut abgesicherte Routen vom 4. bis 8. Grad mit einer Seillänge und bis 35m hohen Wänden vorhanden. Wir kletterten etwa seit einer Stunde als sich ein Gewitter mit lautem Grollen ankündigte. Wir entschieden uns dann aber abzuwarten und wurden nicht enttäuscht, denn das Gewitter zog knapp an uns vorbei und hinterließ wieder besten Sonnenschein! So konnten wir dann bis etwa 18 Uhr den Nachmittag in vollen Zügen genießen. Da wir vorhatten für die kommende Nacht einen schönen Parkplatz auf dem Thurner Berg zu suchen machten wir uns auch schon auf den Weg zurück zum Auto.

Der großzügige Parkplatz der "Thurnerspur" bescherte uns dann einen gemütlichen Abend. Es gab Leckere Dinkelspaghetti mit Tomatensoße und Pesto. Als dann unser Puddingexperte wieder vorhatte Vanillepudding zu kochen, mussten wir uns diesmal was einfallen lassen, denn Zucker hatten wir wieder keinen. Glücklicherweise fanden wir noch ein paar Honigbonbons, welche den Pudding dann doch noch gelingen ließen. Gegen 22 Uhr waren alle Müde und wir legten uns unter ein Vordach. Wer nachts aufwachte durfte sich über einen klaren Sternenhimmel freuen. Morgens um 6:30 Uhr klingelte dann schon der erste Wecker (hat wohl einer vergessen den montags Arbeitswecker auszuschalten). So konnten wir dann nach dem Frühstück recht früh aufbrechen und den dritten und letzten Tag antreten.

Die Fahrt nach Schrammberg an den Falkenstein verlief nach Plan und nach ca. 100 Hm hatten wir den ganzen Felsen für uns allein. Anfangs als wir alle noch an den Platten unsere Schuhe auf Reibung brachten fing es etwas zu Nieseln an. Davon ließen wir uns allerdings nicht Stören und hatten dann noch ein paar Stunden trockenen Fels unter den Kletterschuhen als es wieder aufhörte.  Als später dann ein stärkerer Regenschauer eintrat, kamen wir unter einer großen Tanne zusammen und unser Tourenleiter hat uns nochmal etwas Theorieunterricht gegeben. Dann hatten wir auch schon genug und traten die Heimreise an. In Endingen machten wir nochmal halt und tranken noch einen Kaffee und gönnten uns ein Stück Kuchen. Damit endete dann ein schönes verlängertes Kletterwochenende in bester Gesellschaft.