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Hochtour Ötztal

DAV Hechingen erkundete Hochgebirgslandschaft der Ötztaler Alpen

28.06.2021

In früher Morgenstunde starteten sechs Bergsteiger/innen des DAV Hechingen zur Fahrt ins hintere Kaunertal (Österreich). Mit von der Partie die beiden Tourenleiter Gerhard Huber und Thomas Bodmer. Bei strahlendem Sonnenschein und mit panoramareichen Höhenweg und vollgepacktem Rucksack ging es zunächst in Richtung Gepatschferner, dem zweitgrößten Gletscher Österreichs mit ca. 1500 Höhenmeter über dem Talschluss.

Wer auf die Rauhekopfhütte (2731 Meter - Alpenvereinshütte)  möchte muss den Gletscher überqueren. So musste die Bergsteigergruppe mit dem Eispickel in der Hand dann auch die Steigeisen aufziehen, um das blanke, zerklüftete Eis auf der Gletscherzuge zu überqueren. Über felsiges Gelände erreichte sie am Nachmittag die Hütte. „Gastfreundlich wurden wir vom Hüttenteam empfangen“, so Angela Stöck, die mit dabei war. Der kurzen Verschnaufpause auf der Sonnenterrasse folgte eine informative Übungsstunde. Um quasi für den Ernst- und Notfall gerüstet zu sein wurde nochmals ausgiebig die Spaltenbergung mittels Flaschenzug und Selbstrettung besprochen und praxisnah geübt. In der urigen Gaststube mit Zirbenholzausstattung wurde das reichliche Abendessen serviert, dass sich ein Jeder redlich verdient hatte. Die Hochgebirgshütte ist schon wegen ihrer Einfachheit und Ursprünglichkeit sehr beliebt unter den Bergsteigern. Bedingt durch ihre exponierte Lage kann die Hütte nur mit Hilfe des Helikopters mit den notwendigsten Lebensmitteln beliefert werden. Gekocht wird auf dem Holzofen und gegessen bei Kerzenlicht, erinnert sich Angela Stöck. „Die gemütliche Atmosphäre mit einfach urigen Flair ist das, was die Gäste an der Hütte schützen, für alle ein unvergessliches Erlebnis“. Die Bewirtschaftung obliegt zwei ehrenamtlichen Helfern im 2-Wochenrhythmus – einmalig in den Alpen. Geduscht werde im Freien in Gottes freier Natur, wobei das naturbelassene Wasser direkt vom Gletscherbach komme.

Früh aufstehen hieß es dann am nächsten Morgen. Das Ziel der weiteren Höhenwanderung war der Fluchtkogel. Angeseilt wegen den Spaltengefahren zog es die Seilschaft vor die Hauptzunge des Gepatschferners zu überqueren. Am Joch angekommen ging es steil hinauf zum 3500 Meter hochgelegenen Fluchtkogel. Weiter über den Vernagtferner. Gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen erreichte die Gruppe wohlbehalten ihr nächstes Ziel, die Vernagthütte. Der vorausgehenden Planung entsprechend nahmen die Bergsteiger am nächsten Tag die Wildspitze (3770 Meter) –dem höchsten Berg Nordtirols und der Ötztaler Alpen - ins Visier. Aufgrund schlechter Wetterverhältnisse mussten sie jedoch über den gleichen Weg wieder zurück über den Gletscher zur Rauhekopfhütte und dort wieder übe die Gletscherzunge zurück zum Ausgangsziel, wo die Privat PKW´s standen. Für Angela Stöck aber auch die Bergsteigerkameraden war es eine abenteuerliche und erlebnisreiche Hochgebirgstour, die noch lange in Erinnerung verbleiben wird.